Hören unter Wasser

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Die Ursache für ein stark verändertes Hören unter Wasser ist die im Vergleich zu Luft höhere Dichte von Wasser. Hierdurch ändert sich die Schallausbreitung, was merklichen Einfluss auf das menschliche Gehör hat.

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Unter Wasser ist die Schallgeschwindigkeit etwa 4,5-mal höher als an Land. Ein Geräusch ist somit wesentlich weiter zu hören. Auch das Richtungshören, d. h. die Ortung einer Schallquelle, ist nicht mehr möglich.

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An Land werden die von einer Geräuschquelle kommenden Schallwellen am Kopf durch den großen Dichteunterschied zwischen Kopf und Luft total reflektiert. Ähnlich verhält es sich an der Grenzfläche zwischen Wasser und Luft: Beispielsweise ist der Donner eines Gewitters unter Wasser nicht zu hören, weil die Schallwellen an der Wasseroberfläche reflektiert werden. Über Wasser werden die Schallwellen deshalb nur über das Trommelfell aufgenommen. Aus der Zeitdifferenz des Signals zwischen beiden Ohren errechnet das Gehirn die Richtung der Schallquelle.

  • Schalleinfall auf den Schädel an Luft.
  • Schalleinfall auf den Schädel im Wasser.

Unter Wasser entfällt die Reflexion am Kopf, da die Dichte des Kopfes in etwa genauso groß ist wie die Dichte von Wasser. Der Schall wird somit auch über den Schädelknochen und damit an beiden Innenohren gleichzeitig empfangen, wodurch ein Richtungshören nicht mehr möglich ist. Dies ist besonders in Gewässern mit Bootsverkehr zu beachten, da die Richtung und die Entfernung zum Boot durch das Gehör nicht festgestellt werden kann.

Die Schallgeschwindigkeit beträgt in der Luft etwa 333 m/s. Im Wasser hingegen liegt sie bei etwa 1485 m/s und ist geringfügig abhängig von Temperatur und Salzgehalt.