Briefing
Das Briefing – auch Tauchgangsvorbesprechung genannt – dient der Vermittlung der wichtigsten Informationen über den Tauchgang und muss unbedingt vor jedem Tauchgang durch den Tauchgruppenführer durchgeführt werden.
Vor deinem ersten Tauchgang
Vor jedem Tauchgang wird dein VIT-Tauchlehrer mit dir ein Briefing durchführen. Hierbei wird er dir die wichtigsten Informationen zum Tauchgang und Tauchplatz, die Übungen die durchgeführt werden, Handzeichen und Notfallverfahren erklären. Sei bitte beim Briefing besonders aufmerksam und äußere dich sofort, wenn du etwas nicht verstanden hast, du dir den geplanten Tauchgang oder die geplanten Übungen nicht zutraust oder du dich nicht ganz wohl fühlst. Dein VIT-Tauchlehrer wird auf jeden Fall auf deine Bedürfnisse eingehen.
Nach dem Tauchgang wird von deinem VIT-Tauchlehrer ein sog. Debriefing abgehalten, bei dem der Tauchgang nochmals zusammengefasst, die Übungen nachbesprochen und Schlussfolgerungen für den nächsten Tauchgang gezogen werden. Äußere dort ganz klar, was dir leicht oder schwerer gefallen ist, denn nur so kann er bzw. sie dir helfen hieraus Schlussfolgerungen für alle deine weiteren Tauchgänge zu ziehen.
- Sicherheitshinweis
Führe auf keinen Fall einen Tauchgang durch, bei dem du schon im Briefing das Gefühl hast, dass er dein Können übersteigt.
Spezialwissen (SK Gruppenführung)
Das Briefing hält der Gruppenführer vor jedem Tauchgang mit der gesamten Tauchgruppe ab. Der Zweck ist es, die Taucher über den geplanten Tauchgang zu informieren, ihnen die Ergebnisse der Tauchgangsplanung mitzuteilen und sie über die Sicherheitsvorkehrungen zu informieren. Weiterhin stellt es die letzte Möglichkeit dar, den Tauchgang in Absprache mit der Tauchgruppe noch umzuplanen.
Ein Briefing soll grundsätzlich so informativ wie möglich sein. Jeder Taucher soll im Anschluss eine genaue Vorstellung von dem geplanten Tauchgang haben. Es soll so lange dauern, wie es nötig ist, aber so kurz sein, wie es machbar ist. Dauert ein Briefing zu lange, leidet die Aufnahmefähigkeit der Zuhörer deutlich. Beschränke dich deshalb auf das wesentlichste. Denke aber auch immer daran, dass man alles, was man im Briefing nicht besprochen hat, im bzw. unter Wasser nicht mehr klären kann.
Das Briefing soll auch Raum für Diskussionen bieten. Wende ganz bewusst Elemente des kooperativen Führungsstils an: Stelle deiner Tauchgruppe deine Vorstellung und Planung des Tauchgangs vor und lasse sie mit entscheiden, ob ihr den Tauchgang so durchführen wollt oder ihr ihn zusammen umplant. Sei offen für Vorschläge aus deiner Gruppe, aber ändere deine Planungen nur, wenn du dir auch sicher bist, dass die Änderungen sinnvoll sind und sicher durchgeführt werden können. Bedenke diesbezüglich auch immer den Grundsatz, dass das schwächste Gruppenmitglied den Tauchgang bestimmt bzw. begrenzt und Tauchen kein Wettkampfsport ist. Du als Gruppenführer triffst letztenendes die Entscheidung, aber durch das Mitwirken der Tauchgruppe förderst du das Zusammengehörigkeitsgefühl und findest schnell heraus, ob sich jeder Taucher den Tauchgang zutraut. Kommuniziere aber immer in einer freundlichen und partnerschaftlichen Art und Weise mit deinen Mittauchern und stelle keine Fragen, die du selber nicht beantworten würdest.
Begrüßung |
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Taucher |
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Tauchplatz |
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Tauchgang |
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Notfallmanagement |
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Abschluss |
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Dein Briefing sollte logisch gegliedert und in Themenblöcke unterteilt sein. In der Tabelle rechts ist eine mögliche Gliederung exemplarisch dargestellt. Du kannst diese gerne als Checkliste für deine Briefings verwenden.
- Begrüßung
Der beste Einstieg in ein Briefing ist die Taucher am Tauchplatz zu begrüßen und sich wenn nötig selbst kurz vorzustellen. Falls sich nicht alle Taucher kennen, solltest du sie oder sie sich selbst einander vorstellen. Bei dieser Gelegenheit kannst du den Ausbildungsstand und die Erfahrung der Taucher erfragen.
- Taucher
Nun solltest du die wichtigsten Informationen über die Verfassung der Taucher in Erfahrung bringen: Sind alle gesund und fühlen sich wohl, hat jemand Medikamente genommen, kann jeder den Druckausgleich herstellen und hat jemand noch eine Restsättigung. Gerade bei gesundheitlichen Themen solltest du diskret vorgehen. Stelle vor allem keine Fragen, die du selber nicht oder nur ungern beantworten würdest.
- Tauchplatz
Vermittle in diesem Teil des Briefings den Tauchern alles wesentliche über den Tauchplatz. Nimm dir hierfür wenn möglich eine Tauchplatzkarte zur Hand oder begib dich mit deiner Gruppe in Sichtweite zum Tauchplatz. Zeige oder erkläre den Ein- und Ausstieg und umreiße kurz was euch bei dem Tauchgang unter Wasser erwartet. Dies können je nach Tauchplatz Landschaft, Flora, Fauna und Sehenswürdigkeiten sein, aber auch Orientierungs- und Gefahrenpunkte. Am Ende sollte jeder Taucher eine grobe Vorstellung von dem Tauchplatz haben und sich auf die Unterwasserwelt dort freuen.
- Tauchgang
Dieser Teil des Briefings ist meist der ausführlichste. Erkläre deiner Gruppe was der Zweck des Tauchgangs ist und wie er ablaufen wird. Hierzu gehört auch die Gruppenformation, das Festlegen von Maximaltiefe und Tauchzeit, die Wiederholung der wichtigsten Unterwasserzeichen und das Erklären bzw. Demonstrieren von geplanten Übungen. Falls Gefahrenpunkte bestehen, dann gib deinen Tauchern entsprechende Sicherheitshinweise oder Anweisungen, wie sie sich verhalten sollen. Ziel dieses Teils muss es sein, dass alle Mittaucher eine genaue Vorstellung von dem Tauchgang bekommen, ihre Meinung oder Bedenken äußern können und du entsprechend darauf eingehst.
- Notfallmanagement
Kein Taucher möchte sich vor Beginn eines Tauchgangs Sorgen um einen Notfall machen. Beginne deshalb diesen Abschnitt am besten damit zu erklären oder abzufragen, wie man bei einem Partnerverlust reagiert. Anschließend solltest du den wesentlichen Kern des Notfallplans wiedergeben: Wo befinden sich Notfallplan und Notfallausrüstung, wie wird ein Notruf abgesetzt und wer kann Hilfestellung geben. Wenn es aufgrund der Gegebenheiten nicht unbedingt erforderlich ist, musst du keine komplette Rettung, das Verbringen an Land und die Versorgung eines verunfallten Tauchers durchspielen. Deine Mittaucher sollen aber wissen, dass es einen Notfallplan gibt, die wichtigsten Punkte daraus kennen und im Notfall nach diesem Plan handeln.
- Abschluss
Versichere dich zum Abschluss des Briefings, ob alle deine Mittaucher alles verstanden haben und einverstanden sind. Fordere sie aktiv auf, Wünsche und Anregungen einzubringen und gehe auf diese auch ein. Motiviere sie bzw. mach ihnen nochmals Vorfreude auf den Tauchgang mit einem Satz wie: Dann lasst uns einen schönen Tauchgang zusammen unternehmen! Ganz zum Schluss solltest du ihnen noch mitteilen, was du als nächstes machen möchtest. Meist wird das das Umziehen, das Anlegen der Ausrüstung und der Partnercheck sein.